Mittwoch, Oktober 25, 2006

Der Besuch der alten Dame - Friedrich Dürrenmatt


Heute mal wieder ein Buchempfehlung von mir.

Kurzbeschreibung
Im kleinen Städchen Güllen schwängerte vor vierzig Jahren Alfred Ill Kläri Wäscher, die er dann sitzen ließ. Mittlerweile ist aus Kläri Wäscher die Multimillionärin Claire Zachanassian geworden. Als solche erscheint sie jetzt wieder in Güllen, um sich zu rächen. Sie bietet der Stadt 1 Milliarde, falls jemand Alfred tötet... Eine spannende und fesselnde Handlung, die ein Bildnis für die menschlichen Laster Korruption, Versuchung und Gier ist.

Klappentext
»Reisenden, die ihren Weg über die Strecke Kalberstadt - Kaffigen nehmen, wird hiermit dringend empfohlen, in Güllen nicht auszusteigen. Das Güllener Wirtschaftswunder mit seinem kulturellen Aufschwung und seinem ganzen Wohlstand beruht auf einem Mord, verübt von den Einwohnern des freundlichen Städtchens an ihrem 65jährigen Mitbürger Alfred Ill, welcher nicht besser und nicht schlechter war als sie. Er hatte nur das Pech, vierzig Jahre zuvor an eine junge Güllnerin namens Kläri Wäscher zu geraten, die nachmals, von ihm geschwängert und sitzengelassen, in die Welt hinausging und dort zur Multimillionärin Claire Zachanassian wurde. Als solche erscheint sie jetzt wieder in Güllen und wünscht, daß Alfred Ill getötet werde...
Es ist durchaus ein Besuch aus dem Diesseits, der in Güllen eintrifft. Es ist die alte Dame Korruption, die sich am Schluß des ersten Aktes mit einem teuflisch siegessicheren »Ich warte!« ins Hotel zurückzieht, es ist die alte Dame Versuchung, die alte Dame Spekulation auf menschliche Schwäche, auf menschliche Gier - auf die menschliche Bereitschaft, sich auch an Unmenschliches und als unmenschlich Erkanntes zu gewöhnen. Und die Reaktion der Güllener Bürger ist die virulent gewordene Ausrede für diese Bereitschaft.
Wer sich noch nie einer solchen Ausrede bedient hat, wer um äußerer Vorteile willen (bestünden sie auch nur im Überleben) noch nie bereit war, sich mit menschenunwürdigen Zuständen abzufinden oder sie mitzuschaffen - wer, kurzum, vor solch alter Dame noch nie in die Knie gegangen ist: der werfe den ersten Akt nach ihr und verlasse hierauf das Theater. Die andern sind gehalten, bis zum bitterbösen Ende auszuharren.« Friedrich Torberg / NeuerKurzer, Wien
»Eines der anregendsten und fesselndsten aller Stücke, die seit dem Zweiten Weltkrieg geschrieben worden sind.« Clive Barnes / The New York Times

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